Halbzeit

Die Falle wieder sicher an Bord. Bild: Elisabeth Eßer

Die Falle wieder sicher an Bord. Bild: Elisabeth Eßer

Nach dem zweiten wöchentlichen Austausch unserer bisherigen Forschungsergebnisse stellten wir fest, dass die Hälfte unserer Forschungsfahrt schon herum ist, was wir dienstags abends zum Anlass nahmen das Bergfest zu feiern. Nachmittags wurde zuvor jedoch noch in einer großen, erfolgreichen Aktion die erste der beiden Sinkstofffallen wieder geborgen, von der jetzt alle Proben gefiltert und analysiert werden können.


Anschließend wurde das Deck von allen Arbeitsmaterialien geräumt und ehe man sich versah liefen Mannschafts- und Wissenschaftsmitglieder geschäftig umher und brachten Tische, Bänke, zwei Grills, eine Musikanlage, bunte Lichterketten und eine Fahnengirlande an Deck und bauten alles festlich auf. Im Geologielabor wurde der große Tisch freigeräumt und ein tolles Buffet mit verschiedenen Salaten, Baguettes, Brötchen, Ofenkartoffeln, Dips und Soßen hergerichtet und die Zapfanlage aufgestellt. Das Highlight war aber ein ganzes Spanferkel, das der Koch extra zubereitet hatte. Wenn man darüber nachdenkt, wirkt es etwas kurios, mitten auf dem Atlantik ein Spanferkel zu grillen, aber genau solche Situationen machen die Reise zusätzlich zu etwas ganz Besonderem. Das Wetter war schön und die Stimmung sehr gut, da hier alle beisammen saßen und die meisten von uns die Arbeit für einen Abend ruhen lassen konnten, bevor es am nächsten Tag fleißig weiter ging.

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Bergfest an Bord. Bild: Martin Visbeck

Fast täglich bietet unser Fahrtleiter Martin Visbeck eine Vorlesung über die Grundlagen der physikalischen Ozeanographie an, was besonders für diejenigen unter uns interessant ist, die aus anderen naturwissenschaftlichen Bereichen kommen. Hinzu kommen auch gelegentliche Filmabende, eine Vorstellung der verschiedenen Experimente an Bord oder Berichte über vergangene dienstliche oder private Seereisen. Da aufgrund des Schichtsystems nicht immer alle zu den entsprechenden Zeiten frei haben, wird bereitwillig getauscht oder Dienste werden kurzzeitig übernommen. Sowieso fällt positiv auf, wie hilfsbereit alle an Bord sind und das vor allem auch über die eigentlichen Dienstzeiten hinaus. Wenn Not am Mann ist, eine Tür aufgehalten werden könnte, an der CTD 70 Liter Wasser gezapft werden müssen, oder man einen vierten Mann für eine Kickerrunde braucht, sind stets bereitwillige Kollegen zur Stelle und packen mit an. Übrigens wird der Spaßfaktor beim Kickern durch den Wellengang noch um einiges erhöht und nicht immer fallen die Ballbewegungen planmäßig aus.

So gemütlich kann es an Bord sein. Bild: Elisabeth Eßer

Abendstimmung. Bild: Elisabeth Eßer