Die Teams sind vollständig – es kann losgehen!

Jetzt sind alle Teams des diesjährigen Projektes komplett. Die deutschen Teilnehmer sind ihren Teampartnern mit kurzem zeitlichen Abstand hinterhergereist: Carola nach Akkeshi in Japan, Anna nach Niterói in Brasilien, Marie nach Piräus in Griechenland, Susanne nach Funchal auf Madeira und Thea nach Bogor in Indonesien. Nur Team Wales stellt in diesem Jahr die große Ausnahme dar, denn beide Teampartner kommen von einer deutschen Universität und waren vorher noch nie in Wales. Allerdings ist auch wiederum nur ein Teil des Teams deutsch, denn Sebastians Teampartnerin Sonia kommt eigentlich aus Venezuela und studiert in Bremen. Es gibt also in diesem Jahr ein deutsch-venezuelisches Team in Wales. Auch so geht Globalisierung.

Eine ungewöhnliche Konstellation gibt es in diesem Jahr übrigens auch an der Meeresbiologischen Station auf Madeira, wo Sara und Susanne arbeiten. Sara stammt eigentlich aus La Coruna in Spanien und war bislang noch nie auf Madeira, während ihre deutsche Teampartnerin, die in Kiel studiert, die Insel sehr gut. Susanne kann daher in diesem Team sozusagen den Part der Einheimischen übernehmen.

Die Deutschen (und hier wird Sonia jetzt einfach mal dazugezählt) müssen sich also erst einmal an die örtlichen Gegebenheiten gewöhnen und sich in einigen Fällen im wahrsten Sinne des Wortes akklimatisieren. Während es für Carola in die Kälte ging – Akkeshi liegt auf Japans Nordinsel Hokkaido und es kann auch im April noch schneien – ging es für Thea in die Tropen: Bogor liegt nur 6 Breitengrade südlich des Äquators. Hinzu kommt hier eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit, denn Bogor ist die regenreichste Stadt der Insel Java und erlebt ca. 320 Gewitter pro Jahr.

In dieser klimatischen aber auch kulturellen Eingewöhnungsphase bewährt sich das Teamkonzept von GAME: Der einheimische Partner/Partnerin hilft das tägliche Leben zu organisieren und erklärt landestypische Gepflogenheiten. Das erleichtert den Deutschen dann auch den Einstieg in die wissenschaftliche Arbeit vor Ort. Dies ist wichtig, denn die Zeit ist, die den Teams zur Verfügung steht, ist sehr kurz. Nach nur 6 Monaten müssen die Versuche abgeschlossen sein. Daher muss es jetzt schnell losgehen. Was zunächst ansteht hat vor allem mit der Logistik und der Technik der Experimente zu tun: Labore müssen inspiziert werden, es müssen Pläne für den Versuchsaufbau gemacht werden und es muss viel eingekauft werden: Schläuche, Pumpen, Hähne, Verbindungsstücke, Becken, Wannen, Kabel und vieles mehr. Da hilft es, wenn ein Baumarkt in der Nähe ist. Dann müssen die Labore umgerüstet werden, um sie an die Erfordernisse des neuen Projektes anzupassen. In diesem Jahr geht es vor allem erst einmal um die Wärmebäder für die Hitzestressexperimente, die neu eingerichtet werden müssen. Sind passende Becken dafür gefunden, müssen diese mit Styropor oder Schaumstoff isoliert werden, um die Wärmeverluste gering zu halten. Dann wird es Zeit für einen Testlauf. Bei solchen Arbeiten ist dann auch oft die Unterstützung durch lokale Techniker gefragt, die beispielsweise Stromanschlüsse legen und die Seewasserzufuhr zum Laufen bringen.

Danach geht es ins Feld, denn es müssen geeignete Versuchsorganismen gesammelt werden. In diesem Projekt werden die Teams mit Seeanemonen arbeiten und diese müssen auch erst einmal ausfindig gemacht werden: Welche Arten gibt es vor Ort und wo kann man die Tiere am besten sammeln? Dafür müssen die Teilnehmer selbst ins Wasser, um meist schnorchelnd nach den Seeanemonen zu suchen. An einigen Standorten wurden bereits in den ersten Tagen geeignete Arten gefunden. Diese müssen nun ins Labor geholt werden, um zu prüfen, wie sie sich unter diesen Bedingungen verhalten. Nur wenn sie die neue Umgebung gut tolerieren, kann es weitergehen mit den ersten Vorversuchen. Mehr zu den Fortschritten in Brasilien, Chile, Griechenland, Indonesien, Japan, Portugal und Wale gibt es in Kürze hier!

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Team Chile: Miriam und José auf dem Außengelände der Forschungsstation in Coquimbo.

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Pelikan statt Möwe: auch die Vogelwelt in Chile ist deutlich anders.

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José inspiziert Steine auf der Suche nach Seeanemonen.

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Unterwasserwelt in Coquimbo. Solche kleinen Seeanemonen sind genau das, was die Teams für die Experimente brauchen. Etwas links von der Mitte sitzt eine Käferschnecke.

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Team Indonesien. Thea und Prehadi auf dem Gelände der Universität von Bogor.

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Blick auf Madeiras Hauptstadt Funchal.

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Team Madeira: Sara und Susanne.

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Blick aufs Meer: der Küstenabschnitt direkt vor der Meeresbiologischen Station in Funchal ist felsig.

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Auch auf Madeira wurden bereits geeignete Seeanemonen gefunden.

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Menai Bridge in Wales. Die Meerenge liegt zwischen der Insel Anglesey und dem Festland von Wales. HIer befindet sich auch die Meeresbiologische Station an der das Team in Wales arbeiten wird.

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Sonia an ihrem neuen Arbeitsplatz.

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Sebastian vor walisischer Kulisse. Schneebedeckte Berge hatten die beiden nicht unbedingt erwartet.

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Seeanemonen in Wales. Ob diese relativ große Art für die Versuche geeignet ist, muss sich noch zeigen.

 

One thought on “Die Teams sind vollständig – es kann losgehen!

  1. Genau, so geht Internationalisierung in der Wissenschaft 🙂

    Schöne Grüße an alle Teams und viel Erfolg,

    Jan

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