Zwischen Land und Meer: die GAME-Exkursion zum Leuchtturm Westerhever

Bruno auf dem Weg ins Watt. Die Pfosten markieren den Wanderweg zur Sandbank.

Die zweite große Exkursion im Rahmen eines jeden GAME-Projektes führt die Teilnehmer traditionell ins Wattenmeer. Schleswig-Holstein hat ja den unschlagbaren Vorteil genau zwischen zwei völlig unterschiedlichen Meeresökosystemen zu liegen, die beide, jeweils auf ihre Art und Weise, sehr besonders sind. Das Wattenmeer mit seiner riesigen Gezeitenzone gehört aus gutem Grund zum Weltnaturerbe und auch die GAME-Studenten erlagen schnell dem Zauber dieser Landschaft. Die weiten Wattflächen, die sich direkt vor dem Leuchtturm erstrecken, sind – besonders im Abendlicht- ein toller Anblick. Vor allem die ausländischen Teilnehmer waren beeindruckt von den Dimensionen der Wattenlandschaft. Bruno, unser Gast aus Brasilien, wäre beim ersten Spaziergang am Dienstagabend am liebsten gleich bis zur Seeseite der vorgelagerten Sandbank gewandert. Leider stand das Wasser aber um diese Uhrzeit noch sehr hoch auf den Flächen und die Ebbe hätte noch auf sich warten, während gleichzeitig die Sonne bereits unterging. Die lange Wattwanderung musste daher erst einmal vertagt werden. An unserem 2. Tag an der Nordsee stand dann zunächst die Ökologie und die Kulturgeschichte des Watts auf dem Programm. Was lebt eigentlich auf diesen endlosen Matsch- und Sandflächen, die sich alle 12 Stunden von Meeresboden in begehbares Land verwandeln? Wie nutzte und nutzt der Mensch diese Landschaft? Diese Fragen wurden für die GAME-Teilnehmer im Multimar Wattforum in Tönning beantwortet. Auf einer geführten Tour durch die Ausstellung (einen besonderen Dank an Marén Bökamp vom Multimar!) wurde deutlich, was das Wattenmeer ökologisch so besonders macht und warum das Leben der Menschen in den tiefliegenden Marschen früher so schwierig war. Schnell wurde allen klar, welche drastischen Veränderungen ein Anstieg des Meeresspiegels, bedingt durch den Klimawandel, in dieser Landschaft bewirken würde. Ein zusätzliches Highlight der Tour war der Blick hinter die technischen Kulissen der Multimar-Aquarienanlage, die dem normalen Besucher verschlossen bleiben. Am 3. Tag stand dann die große Wattwanderung auf dem Programm und mit ablaufendem Wasser ging es hinaus zur Westerhever-Sandbank. Geradewegs durch all die verschiedenen Zonen des Wattenmeeres, die am Tag zuvor noch in der Theorie besprochen wurden. Da auch das Wetter mitspielte und es für Mitte Oktober noch angenehm warm war, war die Fahrt an die Westküste in diesem Jahr eine richtige Bilderbuchexkursion.