SO244 – Bathymetrische Karten als Grundlage

Moin,

heute wollen wir euch mal erzählen, was wir auf dieser Expedition eigentlich machen.

Unsere Ausfahrt ist nur ein kleiner Teil eines größeren Projekts, bei dem sich verschiedene Wissenschaftler mit der Plattenverschiebung bzw. -brechung und den dadurch resultierenden Erdbeben vor der Küste Chiles beschäftigen. Insbesondere ist hier ein bestimmter Bereich vor Antofagasta ganz interessant, das sogenannte Iquique-Segment. Aus Beobachtungen und der Historie gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es hier in den nächsten Jahren zu einem größeren Beben kommen kann.

Unsere Aufgabe auf dieser Expedition ist es, großflächige Teile des Iquique-Segments mit dem Schiff zu kartieren und die Geomorphologie des Meeresbodens zu untersuchen und bathymetrsiche Karten zu erstellen. Besonders interessante morphologische Strukturen werden anschließend mit unserem AUV kartiert, um eine deutlich bessere Auflösung zu bekommen und entsprechende Details zu sehen.

Warum? Das Schiff kartiert aus einer Höhe von teilweise über 5000m über dem Meeresboden, während unserer AUV “nur” 80 Meter über den Boden taucht. Wir decken somit zwar weniger Fläche ab, zeigen aber morphologische Strukturen am Meeresboden, die auf der bathymetrischen Karte des Schiffes nicht sichtbar sind.

Und genau diese Bereiche, die mit dem AUV kartiert werden, sind Teile, die als Grundlage für die anschließende Expedition dienen. Auf der nächsten Ausfahrt, der SO244-2, werden kleine geodätische Netzwerke am Meeresboden ausgesetzt. Die dafür benötigten Transponder werden auf Triopoden installiert und auf den Meeresboden gestellt. Eine gewisse ebenerdige Oberfläche ist dafür die Grundbedingung, damit die Trioden nicht umkippen. Und die zu finden, ist ein Teil unserer Aufgabe ….