Ein kapitaler Dorsch

Riesen Dorsch. Foto: Sophia Wagner Riesen Dorsch. Foto: Sophia Wagner

Heute haben wir zum ersten Mal während unserer gesamten Reise einen halbwegs großen Fisch gefangen. Einen über sechzig Zentimeter großen Dorsch. Leider hatte er Parasiten und war deshalb nicht ganz so schön wie er hätte sein können. Ansonsten bestand unser Fang wie immer aus kistenweise Sprotten, ein paar Heringen und einigen Flundern. Dass die Ostsee nicht besonders artenreich ist wusste ich. Wegen ihrer vielen Zuflüsse verbrackt sie zusehends und der hohe Süßwasseranteil macht das Überleben für viele Salzwasserfische unmöglich. Wie es scheint ist sie aber auch nicht besonders fischreich, ein leeres Meer. Unsere Fänge würden jeder für sich betrachtet selten mehr als die Besatzung ernähren. Auch wenn man unsere Forschungsfischerei von den Ausmaßen nicht mit dem kommerziellen Fischfang vergleichen kann, frage ich mich wirklich, wie man heutzutage noch als Fischer überleben kann. Außer Sprotten, eine der häufigsten Fischart in der Ostsee, ist hier nicht viel zu kriegen. Der früher große Dorschbestand ist mittlerweile stark dezimiert. Die Daten die wir sammeln sollen deshalb unter anderem auch für die Entwicklung nachhaltigere Fischereistrategien verwendet werden.

Die Fische werden aus dem Netz in ihre Boxen verteilt. Foto: Sophia Wagner

Die Fische werden aus dem Netz in ihre Boxen verteilt. Foto: Sophia Wagner