Ein fetter Fang

Fischereibiologischer "Hol" auf FS ALKOR. Foto: Sophia Wagner Fischereibiologischer “Hol” auf FS ALKOR. Foto: Sophia Wagner

Heute wurde den ganzen Tag mit dem Schleppnetz gefischt. Das ist spannender aber auch wesentlich stressiger als  Plankton-Bongofischen. Während die Planktonproben nur auf Fischlarven durchgesehen und dann konserviert werden, müssen die Fische nach Art sortiert, vermessen, gewogen und teilweise ausgenommen und eingefroren  werden.  Trotzdem sind alle begeistert und gespannt, was uns das Netz so hoch bringt. Meistens ist das nicht besonders viel, aber heute haben wir richtig gute Beute gemacht.
Wenn der Fang an Bord kommt, wird er erst einmal sortiert.  Dabei muss man teilweise tief in den Fischkisten graben, um größere Arten wie Dorsch und Wittling von der vorherrschenden Masse kleiner Sprotten zu trennen. Es kostet mich am Anfang immer etwas Überwindung,  mit den nackten Händen in den glibbrigen Haufen zu fassen. Stecke ich einmal drin, finde ich es aber jedes Mal wieder interessant, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Arten anfühlen. Am schwierigsten zu halten sind die Plattfische, ihre rundherum laufenden Flossen sind wegen ihrer straken Flossenstrahlen ziemlich pieksig. Die kleinen Sprotten haben  dagegen nur feine Wiederhaken am Bauch und Heringe sehr lockere Schuppen. Schon bei der kleinsten Berührung fallen sie ab und bleiben glitzernd auf den Händen kleben, ich sah aus wie die kleine Meerjungfrau.  Doch so leicht sich die Schuppen vom Hering lösen, so schwer kriegt man sie leider von den Fingern.
Bei den folgenden Messreihen ist Teamwork gefragt. Kaum ist ein Fang bearbeitet, kommt auch schon der nächste an Bord und zwischendurch möchte natürlich jeder ein Foto mit dem größten Dorsch machen. Nach einem erfolgreichen Fang wie heute sind  wir alle erschöpft aber zufrieden. Noch ein bisschen filetieren in der Abendsonne und auch das morgige Abendbrot ist gesichert!