Bongofischen

Bongonetz-Einsatz auf Expedition AL437. Foto: Sophia Wagner Bongonetz-Einsatz auf Expedition AL437. Foto: Sophia Wagner

Langsam kriege ich den Fischgeruch nicht mehr von Fingern gewaschen, Zeit um etwas ausführlicher über die Arbeit an Bord zu sprechen. Zum Beispiel das Bongofischen. Was nach einer afrikanischen Trommel klingt ist tatsächlich ein spezielles Netz in Form einer überdimensionalen Zipfelmütze.  In seinen engen Maschen werden vor allem Fischlarven und Plankton gefangen, die für Langzeitmessreihen konserviert werden. An ein dickes Stahlseil gekettet wird das Netz eine Winde an der Seite des Schiffs hinab ins Wasser gelassen. Die Winde gibt dabei ein durchdringendes Whiuuu von sich, das man im gesamten Schiff und vor allem im Bett sehr gut hören kann.
Obwohl das Bongofischen im Grunde nicht kompliziert ist, gibt es eine ganze Reihe von Dingen die man (ich) dabei durcheinander bringen kann. Besondere Probleme bereiten meinem holländischen Schichtpartner Hank Jan und mir die Probengefäße. Die kleinen Plastikfläschchen müssen passend zum Fang mit diversen Positionen und Daten beschriftet werden. Diese sind wiederum auf diversen Bildschirmen und Zetteln zu finden die an den Wänden des Nasslabors hängen. Eigentlich einfach, aber irgendwie schaffen wir es immer wieder uns gegenseitig zu verwirren. Sind wir bei Position 630/H23 oder doch 631/H22? Äh, keine Ahnung? Da kommt es schon mal zu Schweißausbrüchen unter dem orangenen Ölzeug. Aber wir werden besser, noch ein, zwei Tage und wir sind Profis!